Die DVD (Digital Versatile Disc) hat die veraltete Videokassette als Speichermedium für Filme und Videos längst abgelöst. Seit einigen Jahren findet sich auf dem Markt ein weiteres digitales optisches Speichermedium namens Blu-Ray. Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine CD, die ausschließlich in einem speziellen Abspielgerät gelesen werden kann. Doch wo genau liegt der Unterschied zwischen einer DVD und einer Blu-Ray? Wir geben in diesem Ratgeber einen Überblick.
Die Blu-Ray-Disc als Konkurrent zur DVD
Im Zeitraum von 2002 bis 2005 entwickelten einige große Unternehmen der Medienbranche wie unter anderem Panasonic, Sony und Philips die Blu-Ray. Sie galt anfangs als Konkurrenz zur HD DVD, konnte diese aber recht schnell verdrängen: Im Februar 2008 verkündete der wichtigste HD-DVD-Entwickler Toshiba den Abbruch der Weiterentwicklung des Konkurrenzprodukts. Unterstützung erhielt die Blu-Ray-Disc von der Spielkonsole Playstation 3 von Sony mit integriertem Blu-Ray-Player, der anfangs dominierenden Hardware zum Abspielen des modernen Speichermediums.
Der Name „Blu-Ray“
Die Bezeichnung ergab sich aus der zugrundeliegenden Technologie, die auf den Einsatz blau-violetter Laser setzt: eine Kombination aus „Blue“ (blau) und „ray“ (Strahl).
Auch der Nachfolger Playstation 4 und der Konkurrent von Microsoft, die Xbox One, spielen Blu-Ray-Discs ab.
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Die Blu-Ray-Disc in Deutschland
In Deutschland wurden Blu-Ray-Discs zum ersten Mal im Jahr 2007 verkauft – mit 372.000 Scheiben ein vergleichsweise geringer Anteil im Gegensatz zu den knapp über 100 Millionen verkauften DVDs. Selbst VHS-Kassetten verkauften sich mit 800.000 Stück zu der Zeit noch mehr als doppelt so gut. Doch das sollte sich schnell ändern: Bereits fünf Jahre später verzeichnet die Blu-Ray-Disc einen Anteil von 20 Prozent im Bereich des Home-Entertainments und ist damit offiziell auf dem Massenmarkt angekommen.
Die Top 3 der Blu-Ray-Jahrescharts 2017
- Rogue One - A Star Wars Story 3D
- Guardians of the Galaxy Vol. 2
- Doctor Strange 3D
Auffällig: Alle drei Filme sind in 3D-
Mehr als jeder fünfte deutsche Haushalt besitzt im Jahr 2012 einen Blu-Ray-Player. Die blaue Scheibe hat sich als Standard für Filme in hoher Auflösung durchgesetzt. Bis zum Jahr 2014 ist der prozentuale Anteil der Blu-Ray-Discs in sieben Jahren von 0,36 Prozent auf 26,66 Prozent gestiegen.
Im Jahr 2016 verkauften sich in Deutschland über 26 Millionen der modernen Speichermedien, was einem Umsatz von rund 391 Millionen Euro entspricht. Zwar sank der Umsatz im vergangenen Jahr (2017) um etwa 12 Millionen Euro, was der steigenden Beliebtheit digitaler Kauf- und Leihangebote zuzuschreiben ist. Der Umsatz mit DVDs sank sogar um rund 70 Millionen Euro. Mit insgesamt 88 Prozent Beteiligung am Kaufmarktumsatz dominieren die physischen Filmformate BD und DVD aber weiterhin das Videogeschäft.
DVD vs. Blu-ray: Die größten Vorzüge der Blu-Ray-Disc gegenüber der DVD
- Bis zu fünffach höhere Auflösung
- Hochwertigerer Ton
- Viel mehr Speicherplatz (25/50 Gigabyte vs. 4,7/8,5 Gigabyte)
- Interaktive Anwendungsschicht als Ersatz für DVD-Menü
- Blu-Ray-Laufwerke sind abwärtskompatibel
Außergewöhnliche Bildqualität
Die Frage nach dem Grund der Beliebtheit von Blu-Ray-Discs lässt sich am ehesten mit der Qualität der Filme und Videos auf diesem Speichermedium beantworten. Die DVD hat eine maximale Auflösung von 720 x 480 mit 414.720 Bildpunkten, während die Blu-Ray-Disc eine HD-Auflösung von 1.920 x 1.080 mit 2.073.600 Bildpunkten bietet. Diese fünfmal so hohe Auflösung ist im Bildvergleich deutlich zu erkennen. Der Fernseher sollte dafür aber eine gewisse Größe haben. Bei einem 50-Zoll-Fernseher ist der Unterschied aus etwa 2,50 Meter Entfernung atemberaubend. Außerdem ist der Datentransfer von Video und Audio bei der Blu-Ray-Disc mehr als fünfmal so schnell.
Natürlich benötigen Anwender für das Abspielen von Blu-Ray-Discs einen entsprechenden Player. Im Gegensatz zum Fernseher ist die Qualität dieses Abspielgerätes jedoch zweitrangig, es muss lediglich Blu-Ray-fähig sein. Vorteilhaft ist außerdem, dass Blu-Ray-Laufwerke abwärtskompatibel sind. Das bedeutet: DVDs sind mit ihnen ebenso abspielbar wie Blu-Ray-Discs, was beim DVD-Laufwerk umgekehrt nicht der Fall ist.
Höhere Tonqualität
Nicht nur bei der Bildqualität ist die BD der DVD um einige Nasenlängen voraus: Wer seine Filme auf Blu-Ray-Disc schaut, genießt auch einen besseren Ton. Während die DVD nur die Audiocodecs Linear PCM, Dolby Digital und DTS unterstützt, verfügen BDs zusätzlich über die verlustfreien Audiocodecs Dolby TrueHD und DTS HD sowie das Mehrkanal-Tonsystem Dolby Digital Plus.
Vorteile bei der Datenmenge
Die qualitativen Vorteile der Blu-Ray-Disc sind auf den Speicherplatz des neueren Mediums zurückzuführen. Eine DVD hat als Single Layer 4,7 Gigabyte Speicherplatz, während es die Blu-Ray-Disc bereits in der einschichtigen Variante auf stolze 25 Gigabyte bringt. Double-Layer-Blu-Ray-Discs bieten sogar 50 Gigabyte gegenüber den 8,3 Gigabyte der entsprechenden DVD-Variante. Damit sind auf den blauen Scheiben deutlich mehr Informationen abspeicherbar.
Zudem werden die Daten mit kurzwelligerem Laserlicht und kleinerem Laserpunkt wesentlich dichter auf die Scheibe geschrieben. Besonders viel Speicherplatz bieten sogenannte BD-XLs, also Blu-Ray-Discs im Extralarge-Format. Diese gibt es in der dreischichtigen Variante als Triple-Layer-BD mit 100 Gigabyte Speicherplatz sowie als Quad-Layer-BD mit 128 Gigabyte Speicherplatz.
Blu-Ray-Laufwerke und -Player müssen die hohen Datenmengen mit einer dementsprechend hohen Lesegeschwindigkeit bewerkstelligen, weshalb sie gegenüber DVD-Laufwerken eine dreimal so hohe Datentransferrate beherrschen: 35,96 Megabyte pro Sekunde gegenüber 11,08 Megabyte pro Sekunde bei DVD-Laufwerken.
Wie hoch sind die Preisunterschiede?
Qualität hat immer ihren Preis. Für viele Verbraucher ist die Frage, wie viel mehr sie für eine BD im Vergleich zur DVD zahlen müssen, besonders wichtig. Eine positive Überraschung: So hoch ist der Unterschied gar nicht. Bei neueren Filmen kostet die Blu-Ray-Disc zwischen zwei und drei Euro mehr als die DVD-Variante.
Unterschiede beim Regionalcode
Der Regionalcode verhindert, dass Verbraucher Medien ohne weiteres weltweit abspielen können. Ein Grund dafür sind die unterschiedlichen Jugendschutzbestimmungen der verschiedenen Länder. Deshalb sind DVDs und Blu-Ray-Discs mit einem Code versehen und können nur auf Abspielgeräten beziehungsweise mit Softwares abgespielt werden, die über einen übereinstimmenden Regionalcode verfügen. Die Vorteile der Blu-Ray-Disc: Zum einen ist der Regionalcode hier im Gegensatz zur DVD nicht verpflichtend und zum anderen gibt es nur drei verschiedene Regionen, während es bei der DVD acht sind. Eine Übersicht über die verschiedenen Codes der beiden Speichermedien zeigt die folgende Tabelle:
Regionalcode | DVD-Regionen | BD-Regionen |
---|---|---|
1/A | Kanada, USA, US-Außenterritorien | Nord- & Südamerika, Japan, Südostasien, Korea, Taiwan, Hongkong |
2/B | West- und Mitteleuropa, Japan, Naher Osten, Grönland, Südafrika, Ägypten | Europa, Australien, Neuseeland, Naher Osten, Afrika |
3/C | Südostasien, Südkorea, Hongkong, Indonesien, Philippinen, Taiwan | China, Russland, Zentral- & Südasien |
4 | Australien, Neuseeland, Mexiko, Zentralamerika, Südamerika | |
5 | Russland, Osteuropa, Zentral- & Südasien, Afrika (außer Südafrika und Ägypten) | |
6 | China | |
7 | Testzwecke wie Presse-Exemplare | |
8 | Internationales Territorium wie Flugzeug oder Schiff |
Übersicht über die Regionen für DVD und Blu-Ray-Disc.
Alternativen zum Blu-Ray-Player
Für Haushalte, die noch keinen Blu-Ray-Player besitzen, aber dennoch einige dieser Speichermedien ihr Eigen nennen, gibt es Alternativen. Sogenannte Blu-Ray-zu-DVD-Converter können Daten in andere Formate verwandeln. Am PC oder Laptop lassen sich also die Dateiformate der Blu-Ray-Disc so umwandeln, dass sie anschließend in einem DVD-Format zur Verfügung stehen. Dieses Format brennen User dann auf eine normale DVD, die sie dann mit einem herkömmlichen DVD-Player abspielen. Qualitätsverluste sind allerdings bei dieser Umwandlung unumgänglich.
Dennoch ist dies eine gute Möglichkeit, Daten von Blu-Ray-Discs auf dem Speichermedium der Wahl zu erhalten. Für Anwender, die einen Laptop oder PC mit Blu-Ray-Laufwerk besitzen, empfiehlt sich eine Blu-Ray-Player-Software zum Abspielen der blauen Scheiben.